Wahlprogramm

Kapitel 4: Bildung und Forschung ermöglichen

Eine junge Frau trägt eine Schutzbrille und hält ein Reagenzglas in die Luft
© gruene.de

Grüne Bildungspolitik ist Chancenpolitik. Mit unseren Plänen für die Verbesserung des Bildungssystems schaffen wir gleiche Lebenschancen und Zusammenhalt in einer vielfältigen Gesellschaft und legen mit unserer Bildungs- und Forschungspolitik den Grundstein für die Zukunft des Landes. Denn in guter Bildungspolitik, Aus- und Weiterbildung, in visionärer Forschung und kluger Wissenschaftspolitik liegt unendlich viel Potenzial, um dieses Land gerechter, moderner und krisenfester zu machen und die großen Krisen einzudämmen. Hier findest Du ausgewählte Projekte des vierten Kapitels im grünen Bundestagswahlprogramm 2021.

  • Jedes Kind hat ein Recht auf eine gute Schule, egal, wo es lebt. Wir schlagen ein Programm für mehr Bildungsgerechtigkeit vor, um Schulen mit besonderem Unterstützungsbedarf zu stärken. Wir fördern multiprofessionelle Teams, in denen sich Lehrkräfte, Schulsozialarbeiter*innen und Erzieher*innen gegenseitig ergänzen. Dazu gehört es, systematische Präventions- und Interventionsarbeit zu leisten, Lernlücken zu schließen und deutsche wie auch muttersprachliche Sprachfertigkeiten zu fördern. Wir wollen in bessere Räume und eine bessere Lernumgebung investieren.
  • Corona-Rettungsschirm für Kinder und Jugendliche: Wir wollen die Kinder und Jugendlichen in den Mittelpunkt rücken. Sie brauchen jetzt eine helfende Hand, ein offenes Ohr und freie Räume, um den Weg in ihr normales Leben zurück zu finden. Dafür bauen wir Sport-, Erlebnis-, und Kulturangebote aus und stärken die Beratung und Einzelfallhilfe für Schüler*innen sowie die Wissensvermittlung zur psychischen Gesundheit und Krisen an Schulen. Denn die von der Groko unterstützten Sommercamps und Nachhilfe in den Kernfächern alleine werden nicht ausreichen, um die Folgen der Krise zu bewältigen. Mit Mentor*innen, Bildungslots*innen, Schulsozialarbeiter*innen und Psycholog*innen knüpfen wir in ein sicheres Netz an breiter Unterstützung um die psychische Gesundheit von unseren Kindern und Jugendlichen nachhaltig besser zu schützen. Jedes zusätzliche Angebot für die Krisenbewältigung soll die Qualität an KiTas, Horten und Ganztagsschulen langfristig voranzubringen.
  • Digitale Bildung auf die Höhe der Zeit bringen: Wir wollen, dass Tablet oder Laptop genauso selbstverständliches Lernmittel sind wie früher Atlas oder Englischbuch. Unser Ziel ist es, allen Schüler*innen neue Arten des Lernens zu ermöglichen und sie auch auf eine selbstbestimmte Teilhabe in einer digitalisierten Welt vorzubereiten. Zukunftskompetenzen wie Kooperation, Kommunikation, Kreativität und kritisches Denken in der digitalen Welt werden immer relevanter. Um das alles umzusetzen, wollen wir auch den DigitalPakt zu einem echten gemeinsamen Vorhaben weiterentwickeln – mit klaren Zielen und Zeithorizonten, die gemeinsam im Rahmen der jeweiligen Verantwortung von Bund, Ländern und Kommunen erreicht werden sollen.
  • Wir wollen mit einer Ausbildungsgarantie allen jungen Menschen den Beginn einer Ausbildung ermöglichen. Jede*r, egal ob arbeitslos, selbständig oder angestellt soll künftig selbstbestimmt neue berufliche Perspektiven entwickeln können. Wir treten daher für einen individuellen Rechtsanspruch auf Weiterbildung ein. Zur sozialen Absicherung ist für arbeitsmarkt-bedingte Weiterbildungen ein auskömmliches Weiterbildungsgeld nötig, für alle anderen, die sich beruflich entwickeln oder neuorientieren wollen, ein Weiterbildungs-BAföG.
  • Wir wollen erreichen, dass bis 2025 Staat und Unternehmen insgesamt mindestens 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung in Forschung und Entwicklung investieren. So ermöglichen wir mehr Kreativität, Freiräume und internationale Vernetzung und schaffen Planbarkeit in unserer Forschungslandschaft. Außerdem brauchen wir eine auskömmliche Grundfinanzierung in der Wissenschaft, um die Abhängigkeit von den in den letzten Jahren stark gestiegenen Drittmitteln wieder einzudämmen. Wir wollen einen größeren Teil der öffentlichen Drittmittelförderung länger als die üblichen drei Jahre aufsetzen. Eine weitere Forschungsdynamik wollen wir entfachen, indem wir die Mittelbereitstellung vereinfachen.