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Stromsteuer bleibt, Gasprofite steigen – Schwarz-Rot setzt falsche Prioritäten

picture alliance / dts-Agentur |

Die neue Bundesregierung versprach, die Energiekosten für alle zu senken – doch stattdessen steigen die Preise weiter, während Milliarden aus dem Klimafonds in fossile Projekte fließen. Familien, kleine und mittelständische Unternehmen wie die Bäckerei von nebenan und das Klima bleiben auf der Strecke. Wir GRÜNE stehen zu unseren Zusagen: bezahlbare Energie für jeden, echter Klimaschutz und verlässliche Politik.

Friedrich Merz und Lars Klingbeil haben im Koalitionsvertrag zugesagt, die Energiekosten für alle Menschen und Unternehmen in Deutschland zu senken. Nun machen sie das exakte Gegenteil: Die Strompreisentlastung für alle fällt aus, während gleichzeitig mehrere Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds in die Förderung fossilen Gases fließen. Ein klarer Bruch mit den ursprünglichen Zielen des Klima- und Transformationsfonds und des Sondervermögens für Klimaschutz und Infrastruktur.

Friedrich Merz ist schon jetzt der Wortbruch-Kanzler, sein Finanzminister Lars Klingbeil führt den Kurs gegen Klimaschutz und Entlastungen mit gewaltigem Enthusiasmus aus.
Felix Banaszak

Merz und Klingbeil verspielen Vertrauen: Fossile Subventionen statt Stromsteuersenkung

Der erneute Kurswechsel beschädigt das Vertrauen in politisches Handeln, gerade in einer Zeit, in der viele Menschen mit steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert sind. Eine Senkung der Stromsteuer für alle hätte eine vierköpfige Familie um etwa 100 Euro im Jahr entlastet. Auch kleine und mittlere Unternehmen, insbesondere im Handwerk, hätten durch niedrigere Energiekosten wieder stärker investieren können. Stattdessen gehen viele von ihnen nun leer aus – zum Nachteil der Bevölkerung, der Wirtschaft und des Klimaschutzes. Scharfe Kritik kommt daher nicht nur aus den eigenen Reihen von Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, sondern auch von der Verbraucherzentrale Bundesverband, der Deutschen Industrie- und Handelskammer und des Handelsverbandes Deutschland.

Wirtschaftsministerin Reiche macht Lobbyarbeit für ehemaligen Arbeitgeber

Gleichzeitig werden mehr als 3 Milliarden Euro aus dem Klimafonds für fossile Strukturen eingesetzt, während für erneuerbare Energien zusätzliche finanzielle Belastungen angedacht werden – etwa neue Baukostenzuschüsse für den Netzausbau. Diese Entwicklung verzerrt den Wettbewerb zulasten klimafreundlicher Technologien und bremst den Ausbau von Wind-, Solar- und Biomasseanlagen gezielt aus. Besonders kritisch ist, dass ausgerechnet die fossile Energiewirtschaft profitiert, deren Interessen Wirtschaftsministerin Katherina Reiche in der Vergangenheit vertreten hat – darunter auch Gasnetzbetreiber.

Wir GRÜNE stehen für Verlässlichkeit, Klimaschutz und faire Entlastung

Unsere Position ist demgegenüber klar: Der Klima- und Transformationsfonds muss konsequent für Investitionen in den Klimaschutz und den nachhaltigen Umbau unserer Wirtschaft genutzt werden. Nur so kann die ökologische Modernisierung gelingen, die dringend erforderlich ist, um Wohlstand, Wettbewerbsfähigkeit und Klimaschutz miteinander zu verbinden. Der Ausbau erneuerbarer Energien spielt dabei eine zentrale Rolle: Er muss entschlossen vorangetrieben werden, damit die Kostenvorteile dieser Technologien genutzt und langfristige wirtschaftliche Stabilität sowie energiepolitische Unabhängigkeit gesichert werden können.

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