Wir schützen die Umwelt als Grundlage für ein gesundes Leben

MAn sieht Hände, die gerade einen Steckling in den Boden pflanzen
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Wir schützen die Umwelt als Grundlage für ein gesundes Leben

Eine saubere Umwelt ist die Grundlage eines gesunden Lebens. Wir sorgen für reines und bezahlbares Wasser; für frische Luft ohne Abgase. Giftige Chemikalien gehören nicht ins Spielzeug oder in andere Gegenstände des täglichen Gebrauchs. Niemand soll sich beim Essen Gedanken darum machen müssen, wie viel Mikroplastik in jedem Bissen steckt. Müll von heute ist Wertstoff von morgen. Deswegen sollen alle Rohstoffe weitestgehend im Kreislauf geführt und wiederverwendet werden. Wir werden alles dafür tun, unseren Kindern und Enkelkindern einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen.

Wasser ist unser wichtigstes Lebensmittel und soll sauber und bezahlbar bleiben. Düngemittel, Pestizide, Waschmittelrückstände und Medikamentenreste belasten Grundwasser, Seen und Flüsse. All das gehört nicht ins Abwasser.

Unsere Städte wollen wir besser gegen Hitzewellen wappnen – mit mehr Stadtgrün, Fassadenbegrünung, Wasserflächen und öffentlichen Trinkbrunnen. Es gilt die Städte so umzugestalten, dass sie mehr Wasser aufnehmen, speichern und im Sommer kühlend wirken können. Gerade ältere und kranke Menschen ächzen unter aufgeheizten Wohnungen, flirrendem Asphalt und stickigen Autoabgasen. Feinstaub und Stickoxide aus Verkehr und Industrie gehören in Deutschland zu den zehn größten Risiken für tödliche Krankheiten. Mit mehr grünen Oasen, komfortablen Radwegen und autofreien Innenstädten verbessern wir Gesundheit und Lebensqualität der Menschen in den Städten.

Aus unseren Alltagsprodukten wollen wir all jene giftigen Chemikalien verbannen, die Erkrankungen wie Krebs, Diabetes oder Allergien und ungewollte Kinderlosigkeit auslösen können. Es ist ein Alarmsignal, dass fast alle Kinder mit Plastik-Weichmachern und allergieauslösenden Chemikalien belastet sind.

Wir wollen Abfall vermeiden, unser Ziel ist Zero Waste. Es soll perspektivisch kein Müll mehr verursacht werden, Ressourcenverschwendung wollen wir stoppen. Produkte sollen so gestaltet werden, dass ihre einzelnen Bestandteile und Materialien nach der Nutzung problemlos wieder verwendet und im Kreislauf geführt werden können. Bessere Pfandsysteme sind ein wichtiger Schritt, jede Flasche soll in jeden Pfandautomaten passen. Alte Elektrogeräte oder Verpackungen sind die Rohstoffe von morgen. Bislang bleiben diese Schätze noch ungenutzt. To-go-Becher werden nur kurz genutzt, bevor sie zu Müll werden. Hunderttausende Handys und Tablets verstauben in Schubladen.

Das haben wir vor: So schützen wir unseren Lebensraum

  • Um unser Wasser zu schützen, brauchen wir klare gesetzliche Vorgaben. Besonders gefährliche und schlecht abbaubare Schadstoffe dürfen nicht mehr in den Wasserkreislauf gelangen. Wir sorgen auch dafür, dass der Eintrag von hormonverändernden Stoffen und Mikroplastik ins Wasser deutlich reduziert wird. Mit einem Verursacherfonds und einer Reform der Abwasserabgabe werden wir für eine faire Verteilung der Kosten von Abwasser- und Trinkwasseraufbereitung sorgen. Und wir wollen die industrielle Massentierhaltung in eine tier- und umweltgerechte Landwirtschaft umbauen, damit die Gewässerverschmutzung durch zu viel Gülle aufhört.
  • Um die Luft zu verbessern, bietet die ökologische Modernisierung riesige Chancen. E-Autos, Solar- und Windenergie schützen unsere Luft. Wir wollen diese Entwicklung beschleunigen und die Minderungsziele für Luftschadstoffe und die Grenzwert-Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation schnellstmöglich umsetzen. Mit begrünten Dächern und Dachgärten, vernetzten Parks und Stadtwäldern oder durch weniger Dieselautos und Benziner in unseren Innenstädten: Durch eine Anpassung des Baurechts, der Städtebauförderung und des Verkehrsrechts lassen wir frische Luft in unsere Städte.
  • Wir sorgen dafür, dass giftige Chemikalien wie Bisphenol A umgehend aus Kochgeschirr und Lebensmittelverpackungen, aus Papier und Pappe verschwinden. Verbraucherinnen und Verbraucher schützen wir besser, indem wir gemeinsam mit den Ländern importierte Güter stärker auf Giftstoffe kontrollieren, die Produktkennzeichung verbessern und Produktrückrufe erleichtern.
  • Wir machen Mehrweg überall dort zum gesetzlichen Standard, wo es ökologisch vorteilhaft ist. Das Verpackungsgesetz entwickeln wir weiter zu einem Wertstoffgesetz, das allen ökologisch vorteilhaften Mehrwegprodukten Vorrang einräumt sowie Müllvermeidung und hochwertiges Recycling fördert. Dazu müssen Kunststoffsorten und Verbundstoffe reduziert und giftfrei werden. Das komplizierte Pfandsystem entwirren wir, damit jede Flasche in jedem Supermarkt zurückgegeben werden kann. Wo man neue Elektrogeräte kaufen kann, müssen auch alte Geräte zurückgenommen werden. Damit Ressourcenschätze zurück in den Kreislauf finden, schaffen wir ein Pfand auf Handys, Tablets und energieintensive Akkus.

Fragen und Antworten

Was bedeutet die Umweltpolitik für Verbraucher*innen?

Fakt ist, dass es für die Ausweitung von Pfandsystemen oder den Einbau effektiver Filtertechnologien Geld braucht. Fakt ist aber auch, dass Kraftwerksbetreiber, Pharma- und Chemieindustrie Gewässer, Luft und Boden bisher verschmutzen, ohne dass sie dafür Verantwortung übernehmen oder dafür zur Kasse gebeten werden. Die Kosten für die entstehenden Umweltschäden und die Mehrbelastung des Gesundheitssystems tragen die Steuerzahler*innen und damit wir alle. Grüne Umweltpolitik sorgt dafür, dass solche Kosten gar nicht erst entstehen. Die Investitionen in Umweltschutztechnologien sind vergleichsweise gering. Die unvermeidbaren Kosten sollen von den Verursacher*innen bezahlt werden und nicht von denjenigen, die unter den Folgen leiden müssen.

Welche Auswirkungen hat Umweltpolitik auf die Industrie?

Die Vergangenheit lehrt uns, dass ein Festhalten an veralteten Wirtschaftsstrukturen deutlich teurer kommt als ein rechtzeitiger sozial-ökologischer Umbau. Wer neue Techniken nicht einsetzt und deren Erforschung nicht vorantreibt, zahlt unnötig und gefährdet Arbeitsplätze. Unser Land ist auch deshalb als Industriestandort so erfolgreich, weil in vielen Bereichen Umwelttechnik entwickelt und im Vergleich zu internationaler Konkurrenz früh eingesetzt wird. So liegt der Weltmarktanteil dieser Produkte „made in Germany“ bei 14 Prozent, womit Deutschland in diesem Bereich Weltspitze ist.

Dazu kommt: Einzelne Branchen werden bei strengeren Umweltauflagen ihre Anlagen nicht einfach aus Deutschland in andere Länder verlagern, weil diese sich nicht „verpflanzen“ lassen, ohne dass millionen- und milliardenschwere Investitionen versenkt werden. Sollten Unternehmen wirklich den Aufbau neuer Standorte im Ausland bevorzugen, kann die Entfernung zu anderen Anlagen in Deutschland die Kosten steigern; gleichzeitig gibt es keine Garantie, dass anderenorts die Umweltschutzauflagen nicht auch verschärft werden. Planungssicherheit bringt eine solche Verlagerung also auch nicht. Zuletzt führen ehrgeizige nationale Umweltstandards dazu, dass die Standards auch international angehoben werden, sodass auch heute schon im Ausland produzierende Unternehmen auf in Deutschland nicht mehr erlaubte Stoffe verzichten und Produktionsprozesse umweltfreundlicher gestaltet werden.

Was bedeutet grüne Politik für Arzneimittel?

Wir wollen die Produktverantwortung von Medikamentenhersteller*innen ausweiten, damit sie für mögliche umweltschädliche Auswirkungen ihrer Produkte zur Verantwortung gezogen werden. Es darf nicht sein, dass von Gewinnen mit Medikamenten nur einige wenige profitieren, während damit einhergehende Umweltfolgen, die durch Gewässerverschmutzung auftreten, von allen gleichermaßen getragen werden sollen. Wir wollen die Erforschung von umweltverträglichen Medikamenten fördern, aber gleichzeitig notwendige Medikamente, für die es keine umweltverträglichen Alternativen gibt, nicht vom Markt nehmen. Durch genaue Zulassungs- und Entsorgungsvorschriften für Medikamente reduzieren wir die Gefahren von Arzneimittelrückständen im Wasser und Resistenzen von Keimen, die entstehen, wenn Antibiotika ins Grundwasser gelangen.