Wir setzen uns ein für den ländlichen Raum

Eine Straße führt in ein Dorf, von dem man den kirchturm und einige Häuser sieht.
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Wir setzen uns ein für den ländlichen Raum

In der Stadt wie auf dem Land: Wir wollen, dass jede*r in Deutschland gut und selbstbestimmt leben kann. In den ländlichen Regionen braucht es lebendige Dörfer und Kleinstädte, in denen die öffentlichen Dienstleistungen funktionieren und man leben kann, ganz wie man mag. Wo das Internet schnell, der Handyempfang exzellent ist. Für den Einkauf muss man nicht umständlich weit fahren, Bus und Bahn kommen regelmäßig und auch nach 20 Uhr. Es gibt Kita, Schule und Krankenhaus, interessante Ausbildungs- und Arbeitsplätze, eine intakte Wirtschaft sowie ausreichend Sportplätze und Jugendeinrichtungen. Wir wollen die Regionen in ihrer Vielfältigkeit stärken und gleichwertige Lebensverhältnisse schaffen.

Wir wollen gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land und eine gute regionale Daseinsvorsorge, auch in den Regionen, wo es noch nicht so gut läuft. Wir machen die Stadt- und Dorfkerne wieder zu lebendigen Orten der Begegnung. Unser Ziel ist es, dass Menschen überall im Land sich frei entfalten, Mitmachen und engagieren können. Dazu brauchen sie Möglichkeiten, sich auszutauschen und ihre Kommune aktiv und nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten. Dieses Engagement ist unverzichtbar für lebenswerte Regionen. Wir brauchen gute Infrastruktur und den Zugang zu öffentlichen Gütern wie bspw. einen zuverlässigen ÖPNV.

Wohnen und Arbeiten auf dem Land wollen wir zusammenbringen und damit Rückkehr- und Bleibeperspektiven schaffen. Wer im Dorf nicht nur zum Schlafen ist, dem bleibt auch Zeit und Raum für Austausch und Mitgestaltung. Wenn es eine medizinische Betreuung in der Nähe gibt, dann ist auch ein lebenslanges Wohnen in gewohnter Umgebung möglich. Der geöffnete Dorfladen oder die gut besuchte Gaststätte machen den Dorfkern attraktiv und schaffen Orte des Zusammenlebens.

Die Menschen vor Ort wissen am besten, was es braucht. Für gleichwertige Lebensverhältnisse und eine starke kommunale Selbstverwaltung müssen die Kommunen finanziell gut aufgestellt und leistungsfähig sein. Wir wollen die Gemeindefinanzen besser und krisenfester aufstellen. Denn wir brauchen handlungsfähige Kommunen, die in die Infrastrukturen des Zusammenlebens wie Schulen, schnelles Internet, Bus und Bahn investieren können.

Immer mehr Fleischereien und Bäckereien müssen schließen. Statt regional produzierten Lebensmitteln kann man vielerorts nur noch die abgepackten Importe im Supermarkt kaufen. Wir wollen das regionale Lebensmittelhandwerk wieder stärken und so die Nahversorgung mit Produkten aus der Region sichern. So schaffen wir auch einen Absatzmarkt für die kleinen und mittleren bäuerlichen Betriebe sowie für Handwerksbetriebe.

Das haben wir vor: So stärken wir den ländlichen Raum

  • Gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land: Wir wollen eine neue Gemeinschaftsaufgabe „Regionale Daseinsvorsorge“ im Grundgesetz verankern, damit Bund und Länder gemeinsame Aufgaben gemeinsam übernehmen. Regionen mit großen Versorgungsproblemen sollen wieder investieren und gestalten können. Regionalbudgets geben Bürger*innen und Akteur*innen in Förderregionen die Mittel in die Hand, ihre Städte und Dörfer selbstbestimmt zu entwickeln. Wir wollen Funklöcher stopfen und überall den Rechtsanspruch auf schnelles Internet umsetzen, mit garantierten Mindestbandbreiten. Damit beispielsweise guter ÖPNV überall das gleiche bedeutet, wollen wir für alle Mobilitätsangebote verbindliche Mindeststandards setzen. Eine regional verbundene Gesundheitsversorgung sorgt dafür, dass Menschen im ganzen Land gut und verlässlich versorgt werden.
  • Gutes Leben und Arbeiten auf dem Land: Um lebendige Ortskerne zu erhalten, in denen jede*r gut leben, lernen und arbeiten kann, wollen wir Zersiedelung und Flächenfraß in ländlichen Regionen begrenzen, bestehende Gebäude vor dem Verfall bewahren und eine ausreichend schnelle Breitband- und Mobilfunkversorgung sichern. Wir schaffen eine Bundesstrategie zur Förderung von „Orten des Zusammenhalts“, wo Begegnungen und Austausch stattfinden. Wir unterstützen die Umnutzung von Leerstand beispielsweise für Co-Working-Spaces, soziale und kulturelle Einrichtungen oder die Wiederansiedlung von Lebensmittelgeschäften in kleinen Ortschaften.
  • Nahversorgung und Wertschöpfung in den Regionen: Das eingeschränkte Leben in der Coronakrise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig regional funktionierende Lieferketten sind. Wir wollen die regionale Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung von Lebensmitteln stärken und so dem Betriebesterben entgegentreten. In öffentlichen Einrichtungen wollen wir verstärkt regionale und ökologische Produkte einsetzen – so schaffen wir Nachfrage und faire Preise. Wir unterstützen Regionalsiegel und Direktvermarktungen der Betriebe durch lokale Einkaufs-Apps und Regionalwerbung und sorgen mit einer klaren Definition von regionalen Produkten für Schutz vor Betrug.
  • Mobilitätsgarantie: Gerade auf dem Land ist das Auto für viele unverzichtbar. Mit Solaranlage auf dem Dach und Stromspeicher im Keller und einer Wandladestation in der Garage kann das E-Auto praktisch und preiswert aufgeladen werden und wir bringen so die Antriebswende weg vom Verbrenner voran. Wir wollen mit den Ländern eine Mobilitätsgarantie mit gesetzlich definierten Standards für Erreichbarkeit und Erschließung einführen, erweiterte Angebote an öffentlicher Mobilität in ländlichen Räumen entwickeln und Radwege ausbauen.

Fragen und Antworten

Was bedeutet die Energiewende für Menschen auf dem Land?

Das Klima zu schützen nützt allen Menschen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt. Denn Klimaschutz ist Menschheitsschutz. Den Ausbau von Solaranlagen in der Stadt und von Windenergie auf dem Land wollen wir so gestalten, dass Anwohner*innen möglichst wenig eingeschränkt werden. So wollen wir den Bau von Windenergieanlagen auch in direkter Nähe zu Industrie und Gewerbe unterstützen und durch Repowering erreichen, dass alte Windenergieanlagen am gleichen Standort zügig durch leistungsstärkere ersetzt werden können. Mit frühzeitiger Bürger*innenbeteiligung sorgen wir für eine anwohner*innenfreundliche und naturverträgliche Standortwahl und stärken zugleich den Schutz von Vögeln und Fledermäusen.

Die Förderung der E-Mobilität unterstützt gerade dort den Umstieg, wo das Auto auch auf lange Sicht unverzichtbar ist. Mit einer Mobilitätsgarantie sichern wir Mobilität gerade in ländlichen Regionen. Unser Energiegeld und eine Senkung der EEG-Umlage sorgen dafür, dass die Verteuerungen durch einen CO2-Preis sozial verträglich ausgeglichen werden. Wer auf dem Land lebt, wenig verdient und etwa weit zur Arbeit pendeln muss, bekommt außerdem einen Klimabonus für den Kauf eines, auch gebrauchten, E-Autos oder für den Tausch der alten Öl- oder Gasheizung mit einer erneuerbaren.