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Was die Ampel-Regierung beim Klimaschutz schon alles auf den Weg gebracht hat

Windräder auf einem Rapsfeld
© Zbynek Burival

Hinter den Menschen in Deutschland liegen unruhige Monate. Gemeinsam sind wir gut durch einen schwierigen Winter gekommen, doch die nächsten Herausforderungen stehen bereits vor der Tür. Da geht schnell unter, was alles geleistet wurde – in den Unternehmen, privat und politisch. Die Ampel-Regierung hat in den letzten anderthalb Jahren nicht nur die akuten Krisen behandelt, sondern auch Klimaschutz und den klimaneutralen Umbau unseres Landes so sehr vorangetrieben wie keine Regierung zuvor. Was alles schon auf den Weg gebracht wurde: eine Übersicht.

„Was ist euch wichtiger: Klima schützen oder Wohlstand sichern?“ – diese Frage hören wir immer wieder. Und immer wieder antworten wir: Zwischen Klima und Wohlstand steht kein „oder“, sondern ein „und“. Das eine ist vom anderen nicht zu trennen. Wenn wir unser Land klimaneutral machen, dann stärken wir damit die Wirtschaft, sichern Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. Klimaschutz ist längst Standortvorteil und Jobmotor, befreit uns von Despoten wie Wladimir Putin, macht unser Land sicherer und unsere Energie bezahlbarer.

Gleichzeitig gilt: Natürlich schützen wir auf dem Weg in die Klimaneutralität auch unsere Lebensgrundlagen und die Menschen in diesem Land. Wir alle merken: Extremwetterereignisse werden immer häufiger und heftiger, auch in Deutschland. Dürrephasen, Waldbrände, Überflutungen – sie alle erinnern uns immer wieder daran: Klimaschutz mag nicht ohne Zumutungen sein, aber die größte Zumutung für unsere Gesellschaft wäre es, keinen Klimaschutz zu betreiben.

Klimaneutralität ist längst Standortvorteil und Jobmotor

Es hat also gleich mehrere gute Gründe, dass Länder wie die USA, aber auch China massiv in den klimaneutralen Umbau ihrer Wirtschaft und Infrastruktur investieren. Als Teil der Ampel setzen wir alles daran, dass Deutschland hier nicht an der Seitenlinie steht, sondern vorn mitspielt: bei den erneuerbaren Energien, bei grünem Wasserstoff und modernster Batterietechnik, bei emissionsfreiem Stahl – und natürlich auch beim Schutz von Umwelt, Natur und Artenvielfalt.

Alles Zukunftsmusik? Bei Weitem nicht. Bereits jetzt konnte die Ampel-Regierung die Klimalücke der Großen Koalition deutlich verringern. Unsere Klimaziele für 2030 rücken erstmals in Reichweite – und wir bleiben dran.

15 zentrale Ampel-Maßnahmen für klimaneutralen Wohlstand und mehr Klimaschutz

Auf dem Weg zu 80 Prozent Erneuerbaren bis 2030

Mit der Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes, zuletzt auch mit unserem großen „Solarpaket I“ fördern wir den massiven Ausbau von Wind- und Solarkraftanlagen. Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern auch für die Verbraucher*innen – denn Öl und Gas werden absehbar immer teurer, Strom aus Erneuerbaren hingegen immer günstiger werden. Schon jetzt sehen wir deutlich, dass es hier vorangeht: Im ersten Halbjahr 2023 wurde etwa der Bruttostromverbrauch zu 52 Prozent durch erneuerbare Energien gedeckt. Ein spürbarer Fortschritt – und wir bleiben dran!

Mit Klimaschutzverträgen in Richtung Klimaneutralität

Gerade in energieintensiven Branchen – zum Beispiel in der Stahlproduktion, in der der Zement- und Glasindustrie – fördern wir die Umstellung auf eine klimafreundliche Produktion. Wir nutzen dafür sogenannte Klimaschutzverträge, auf Englisch: Carbon Contracts for Difference. Unternehmen erhalten darüber Unterstützung etwa bei Mehrkosten für klimaschonendere Produktionsanlagen. Außerdem übernimmt der Bund das Risiko für schlecht kalkulierbare Preisentwicklungen – beispielsweise für Energieträger wie Wasserstoff. So schaffen wir Planungssicherheit für Unternehmen und klimaneutralen Wohlstand in Deutschland.

Für 49 Euro quer und einfach durch ganz Deutschland

Eine Revolution für Bus und Bahn: Erstmals gibt es ein günstiges, bundesweit gültiges Ticket. Wir beenden damit den Tarifdschungel aus verschiedenen Abos und Anschlusstickets – und ermöglichen klimafreundliche, bezahlbare und unkomplizierte Mobilität für Millionen von Menschen. Das 49-Euro-Ticket entlastet vor allem Bürger*innen, die täglich über Ländergrenzen hinweg zur Arbeit pendeln mussten. Und siehe da: Die Fahrgastzahlen im Regionalverkehr sind jetzt schon spürbar gestiegen. Das ist gut fürs Klima und den Geldbeutel.

Vier Milliarden Euro für den natürlichen Klimaschutz

Wir renaturieren Moore, Auen und maritime Räume. So lassen sich riesige Mengen CO2 sparen und speichern. Die Natur ist und bleibt unsere wichtigste Verbündete beim Klimaschutz. Mit dem Investitionsprogramm „Aktionsplan natürlicher Klimaschutz“ stärken wir sie.

Investitionen in die Bahn

Wir investieren Milliarden in die Bahn, unter anderem, indem wir einen CO2-Aufschlag auf die Lkw-Maut erheben. So gelingen gleich vier Dinge gleichzeitig: Wir fördern klimafreundlichen Güterverkehr auf der Straße, finanzieren den Ausbau des Schienennetzes, steigern den Bahngüterverkehr – und erhöhen die Attraktivität der Bahn insgesamt.

Mehr Energieeffizienz

Fortschritte bei der Energieeffizienz bedeuten für Unternehmen weniger Kosten, mehr Spielraum für Investitionen und höhere Wettbewerbsfähigkeit. Das Energieeffizienzgesetz schafft deshalb erstmals einen klaren rechtlichen Rahmen fürs Energiesparen. Dabei geht die öffentliche Hand mit gutem Beispiel voran. Das Gesetz legt konkrete Einsparziele fest und führt Energieeffizienzstandards zum Beispiel für Rechenzentren ein, etwa für die Nutzung bisher ungenutzter Abwärme.

Gemeinsam gegen den Wassermangel

Wasser ist essenziell für Leben, Industrie und Wirtschaft. Aber: Immer mehr Regionen haben mit Wasserknappheit zu kämpfen. Die Nationale Wasserstrategie etabliert deshalb klare Regeln für nachhaltige Wasserbewirtschaftung. Das sichert Deutschlands Wasserqualität, aber auch dessen Verfügbarkeit für die Zukunft.

Mehr Tempo auf der Schiene

Per Genehmigungsbeschleunigungsgesetz erhöhen wir das Tempo bei mehreren Hundert Schienenprojekten und priorisieren die dringend notwendige Sanierung von Brücken in Deutschland. Ein wichtiger Schritt, denn der emissionsarme Schienenverkehr ist nicht nur gut fürs Klima, sondern wird auch künftig für alle günstiger sein als fossile Antriebe.

Bezahlbare und zukunftsfeste Wärme

Ein Drittel unserer CO2-Emissionen entsteht durch Gebäude. Gerade beim Heizen wird viel CO2 produziert. Deshalb wird mit dem Gebäudeenergiegesetz eine Mindestanforderung von 65 Prozent erneuerbarer Energie für neu installierte Heizungen eingeführt. Bestehende Heizungen dürfen natürlich weiterhin genutzt und repariert werden. Erst wenn eine Heizung nicht mehr zu retten ist, greift die Regelung. Für den Fall bieten wir Menschen mit kleinerem Geldbeutel eine Förderung von bis zu 70 Prozent. So machen wir uns unabhängig von Öl und Gas – und damit auch von Staaten wie Russland. Wir schützen das Klima und bewahren die Verbraucher*innen vor Kostenfallen durch steigende Preisen für fossile Brennstoffe.

Mit klugen Strategien gegen die Dürre

Mit der Nationalen Moorschutzstrategie verbessern wir den Schutz und die Wiederherstellung von Moorgebieten. So fördern wir die CO2-Bindung und halten Wasser in der Landschaft. Das wird auch helfen, Dürren vorzubeugen, und kann uns in Zukunft vor Wasserknappheit oder Nahrungsmittelengpässen schützen.

Westdeutschland steigt bereits 2030 aus der Kohle aus

Im Rheinischen Revier haben wir den Kohleausstieg um acht Jahre vorgezogen. Damit bleiben Hunderte Tonnen Kohle im Boden. Fünf Dörfer und drei Höfe konnten gerettet, die Zwangsumsiedlung ihrer rund 500 Bewohner*innen verhindert werden. Das ist ein Erfolg für die Anwohner*innen und ein bedeutsamer Schritt im Einsatz für den endgültigen Ausstieg aus den fossilen Energien.

Ein weltweiter Durchbruch beim Artenschutz

Endlich gibt es ein verbindliches, internationales Abkommen für mehr Artenschutz und Biodiversität. Das wurde auf der UN-Weltnaturkonferenz in Montreal vereinbart. Die Bundesregierung hat hier maßgeblich unterstützt. Ein Meilenstein – für die Artenvielfalt und den Erhalt unserer Lebensgrundlagen.

Endgültiger Einstieg ins Zeitalter der Elektromobilität

Ab 2035 werden europaweit alle neu zugelassenen PKW klimafreundlich sein. Der Ausstieg aus dem fossilen Verbrennungsmotor bringt die endgültige Wende zu klimafreundlichen Antrieben voran. Europaweit stellen wir die Weichen für mehr Klimaschutz im Verkehr. Das klare Signal: Elektromobilität ist die Zukunft. Jetzt haben Unternehmen die nötige Investitionssicherheit. Das sichert Arbeitsplätze und stärkt unseren Wirtschaftsstandort.

Weniger Dünger, mehr Umweltschutz

Düngemittel helfen, die Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen sicherzustellen. Aber zu viel Dünger kann Probleme bereiten. In einigen Regionen Deutschlands schaden Überdüngung und hohe Nitratbelastungen schon heute dem Boden und Wasser. Mit einem neuen Düngegesetz wollen wir deshalb die Nitratbelastung unserer Böden und unseres Grundwassers langfristig verbessern. Denn gesunde Böden und gutes Trinkwasser sind die Grundlage für eine starke und zukunftsfeste Landwirtschaft.

Mit Hitze umgehen lernen

Der Juli 2023 war weltweit betrachtet der heißeste Monat seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Sommer werden in Zukunft auch bei uns durchschnittlich immer heißer werden. Deshalb bereiten wir unsere Kommunen nun besser auf die Folgen der Erderwärmung vor – mit dem Klimaanpassungsgesetz. Unter anderem sollen lokale Risikoanalysen dabei helfen, dass jede Kommune den für sie besten Weg gehen kann. Vorgesehen sind außerdem konkrete Anpassungspläne und Strategien für kühlere und schattigere Städte.

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