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Energiewende mit Bürger*innenbeteiligung

Eine Stadt in grüner Landschaft. Einige Häuser haben Solarzellen auf dem Dach, im Hintergrund sind Windenergieanlagen zu sehen.
© Getty / kamiso

Mehr Erneuerbare Energien sind die Grundvoraussetzung für Klimaneutralität. Denn wir brauchen Ökostrom immer stärker auch fürs Heizen, für E-Autos und für die Industrie. Der Ausbau soll jedoch nicht nur den einzelnen Wirtschaftszweigen zugutekommen, sondern jede und jeder Einzelne soll davon profitieren können. Rund 40 Prozent der Ökostromanlagen sind bereits in Bürger*innen-Hand – das wollen wir verstärken.

Die Idee der Energiewende war schon immer eng mit dem Engagement von Bürgerinnen und Bürgern verknüpft. Der Wunsch, selbst zu mehr Klimaschutz beizutragen, hat schon in den 1990er Jahren dafür gesorgt, dass Menschen eine eigene Solaranlage oder ein eigenes Windrad betrieben haben. Dieser Trend hat lange angehalten. Und auch heute noch sind rund 40 Prozent der Ökostromanlagen im Besitz von Landwirt*innen, Hausbesitzer*innen, Genossenschaften und Bürger*innen. Doch vor kurzem waren es über die Hälfte.

Durch gezielte Weichenstellungen der Großen Koalition ist es für Bürger*innen immer schwerer geworden, sich gegenüber kommerziellen Investoren durchzusetzen. Das schwächt die Akzeptanz für den Ausbau der Erneuerbaren Energien – den wir aber dringend benötigen, um eine klimaneutrale Gesellschaft zu werden. Denn wir brauchen Ökostrom nicht nur für den Energiebereich, sondern immer stärker auch fürs Heizen, für E-Mobilität oder auch für die Industrie.

Wichtig ist daher, dass wir nicht nur den Ausbau von Ökostrom beschleunigen, sondern auch die Beteiligung an Erneuerbaren-Anlagen stärken. Damit steigern wir die Wertschöpfung vor Ort und die Akzeptanz für mehr Sonnen- und Windenergie.

Dafür werden wir:

  1. Sicherstellen, dass alle Bürger*innen, die sich für den Betrieb einer eigenen Ökostromanlage entscheiden, etwa für eine Solaranlage auf dem eigenen Hausdach, damit Geld sparen und die Klimaziele unterstützen. Auch soll es einfacher werden, sich dafür mit Nachbar*innen für gemeinsame Anlagen zusammenzuschließen.
  2. Kleinere Wind- und Solarprojekte von der Ausschreibungspflicht befreien. Damit stärken wir insbesondere Bürger*innen-Projekte und unterstützen die Transformation unserer Gesellschaft Richtung Klimaneutralität von unten.
  3. Einen Bürger*innen-Energiewendefonds auflegen, über den die anfangs anfallenden Kosten einer neuen Erneuerbaren-Anlage abgesichert werden können. Denn das Startkapital, das allein für die Bewerbungsphase nötig ist, stellt oft gerade für die kleineren und privaten Akteure, etwa Bürger*innen-Gemeinschaften, eine Hürde dar.
  4. Dafür sorgen, dass die Kommunen verbindlich an den Erlösen von Windrädern und Freiflächen-Solaranlagen beteiligt werden. Das schafft Wertschöpfung vor Ort und stärkt Akzeptanz und Unterstützung für die Energiewende.
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