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Abschaffung des Kastenstands: Wichtiger Schritt für artgerechte Tierhaltung

Nach jahrelanger Blockade von CDU/CSU kann endlich ein wichtiger Schritt zu einer artgerechteren Tierhaltung vollzogen werden. Mit der Abschaffung des Kastenstandes leiten wir einen Systemwandel im Tierschutz ein. Obwohl wir uns eine noch kürzere Übergangszeit gewünscht hätten, ist das auf lange Sicht ein wichtiger erster Schritt.

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Bundesrat über einen Systemwechsel hin zu mehr Tiergerechtigkeit in der Sauenhaltung abgestimmt. Die Haltung von Sauen in Kastenständen ist nicht artgerecht. BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzen sich schon lange dafür ein, dass Sauen in Gruppen leben können. Nach jahrelanger Blockade durch CDU/CSU und Bauernverband konnten wir nun die Abschaffung des Kastenstands einläuten.

Ende des Kastenstands

Bisher verbrachten Sauen etwa 150 Tage im Kastenstand – dort können sie sich nicht hinlegen, sich nicht ausstrecken, nicht richtig schlafen. Das ändert sich jetzt mit dem Kompromiss: Nach Ablauf der Übergangsfristen dürfen Sauen nur noch einige Tage im Jahr im Kastenstand gehalten werden. Nämlich wenn dies zum Schutz der Ferkel notwendig ist. In der restlichen Zeit können die Tiere nun in Gruppen leben.

Übergangszeit für bessere Sauenhaltung

Nach einer Übergangsfrist von bis zu 8 Jahren muss der Kastenstand bei der Besamung von Sauen abgeschafft sein. Wir konnten die von der Bundesregierung geplante Frist von bis zu 17 Jahren auf 8 herabsetzen, hätten uns aber natürlich eine noch kürzere Übergangsfrist gewünscht.

Eine Übergangszeit ist notwendig, um den Umbau vom Kastenstand auf eine Gruppenhaltung umzusetzen – das schaffen Betriebe nicht von heute auf morgen. Aber: Sie müssen den Systemwechsel angehen. Das wird überprüft. Sie müssen spätestens nach drei Jahren ein Umbaukonzept und nach fünf Jahren einen Bauantrag vorweisen, sonst müssen sie die Sauenhaltung einstellen. Für den Umbau wird ein Förderprogramm von insgesamt 300 Millionen Euro aufgelegt.

Nur der erste Schritt hin zu artgerechter Tierhaltung

Das Vorgehen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN war dabei eng mit den Tierschutzbünden abgesprochen. Trotz aller Kritik, wertet auch der Deutsche Tierschutzbund das Ergebnis als Erfolg. Mit der heutigen Entscheidung gehen wir einen notwendigen Schritt hin zu einer artgerechten Tierhaltung. Für BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist das erst der Anfang. Viele weitere Schritte müssen folgen. Wir werden auch künftig für bessere Haltungsbedingungen aller Tiere, die Vermeidung von Tiertransporten und die Abkehr von industrieller Massentierhaltung streiten.

Hier findet ihr Robert Habecks Erklärung zur Abschaffung des Kastenstands.

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