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Bessere Arbeitsbedingungen für Care-Berufe!

Ein Krankenpfleger und eine Krankenpflegerin schieben ein Bett durch den Krankenhausflur.
© GettyImages/2K Studio

Pflegerinnen, Sozialarbeiterinnen und Erzieherinnen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft. Die Corona-Krise führt uns dramatisch vor Augen, welche Menschen unsere Gesellschaft am Laufen halten, die wir sonst viel zu wenig im Fokus haben. Lasst uns gemeinsam danke sagen für ihre unfassbare Arbeit in diesen Zeiten, indem wir dazu beitragen, ihre Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern. Wir fordern, was ihnen schon lange zusteht: Bessere Bezahlung, kürzere Arbeitszeit, mehr Mitsprache! Who cares? We do! Zeige jetzt Deine Solidarität und unterzeichne den Appell.

Bessere Arbeitsbedingungen für Care-Berufe!

Der geplante flächendeckende Tarifvertrag für die Altenpflege in Deutschland steht vor dem Aus. Das ist ein herber Rückschlag für die vielen Pfleger*innen, die nicht erst seit der Corona-Krise Unfassbares für unseren gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten und das für Löhne die oft kaum zum Leben reichen. Pflegerinnen, Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen und Hebammen tragen enorm hohe Verantwortung: Sie erziehen unsere Kinder, pflegen unsere Eltern oder unterstützen uns dabei, unseren Nachwuchs auf die Welt zu bringen. Doch die gesellschaftliche und finanzielle Anerkennung entspricht meist nicht der harten körperlichen und emotionalen Arbeit. Das trifft vor allem Frauen, die 80 Prozent der Beschäftigten in den Care-Berufen ausmachen. Das muss sich ändern!

Wie können wir die Arbeitsbedingungen in den sozialen Berufen konkret verbessern?

1. Mit mehr Personal: Keine unterbesetzten Schichten und überfüllten Kitas mehr! Wir brauchen gut finanzierte Sofortprogramme für Alten- und Krankenhauspflege zur Finanzierung einer notwendigen Stellenaufstockung. Durch höhere und verbindliche Personalschlüssel verhindern wir Überlastung. Für Kitas wollen wir gesetzlich sicherstellen, dass der Betreuungsschlüssel höchstens bei 1:3 (für Kinder unter drei Jahren) und 1:8 (über drei Jahren) liegen darf. Um mehr Fachkräfte zu gewinnen, soll ein Weiterbildungsgeld eingeführt werden, das 200 Euro höher ist als das individuelle Arbeitslosengeld.

2. Mit besserer Bezahlung durch Tarifverträge: Mehr Personal gibt es nur, wenn Care-Berufe attraktiver werden. Das heißt auch mehr Lohn. Wir fordern branchenweit allgemein verbindliche Tarifverträge für soziale Berufe.

3. Mit mehr Zeit und mehr Mitgestaltung: Beschäftigte müssen eine gesetzlich garantierte Mitsprache über den Umfang und die Einteilung ihrer Arbeitszeit erhalten, damit die Arbeit gut in ihr Leben passt. Zudem sollen Beschäftigte ein Recht auf Arbeitszeitverkürzung bekommen. In der Pflege wollen wir die Regelarbeitszeit auf 35 Stunden als neue Vollzeit verkürzen.

4. Mit einer kostenfreien Ausbildung: Es ist unverständlich, dass ausgerechnet die Ausbildung für soziale Berufe an vielen Orten aus eigener Tasche bezahlt werden muss. Die Ausbildung in sozialen Berufen muss kostenfrei sein und sollte vergütet werden.

Pflegerinnen, Sozialarbeiterinnen, Erzieherinnen und Hebammen sind ausgebildete Fachkräfte, die mit Wissen, Kompetenz und Empathie jeden Tag unsere Gesellschaft zusammenhalten. Wir müssen jetzt die Voraussetzungen schaffen, damit Menschen diesen Berufen langfristig mit Freude nachgehen wollen – und können. Dankbarkeit alleine reicht nicht. Gemeinsam kämpfen wir für mehr Anerkennung, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Who Cares? We do!