Corona-Krise: Kooperation statt Konkurrenz
Um der Corona-Pandemie entgegenzutreten, braucht es eine nationale, europäische und globale Kraftanstrengung: Wir brauchen Kooperation statt Konkurrenz, Gemeinsinn statt Egoismus, Solidarität statt nationales Denken.
Der Lockdown geht weiter. Zu hoch sind die Zahlen in vielen Landkreisen noch immer, zu unklar die Auswirkungen der Mutationen auf das Epidemiegeschehen. Geschäfte und Gastronomiebetriebe bleiben mit einigen Ausnahmen weiter geschlossen. Was die Öffnung von Schulen und Kitas angeht sind die Länder jetzt in der Verantwortung. Schüler und Schülerinnen, Eltern und Lehrkräfte müssen sich darauf verlassen können, dass bei der Rückkehr in die Schulen dort unter sicheren Bedingungen gelernt und gearbeitet werden kann. Auch im Homeschooling müssen wir sicherstellen, dass jedes einzelne Kind erreicht wird.
Genauso wie es verbindliche Regeln für den privaten Bereich gibt, braucht es diese auch für die Arbeitswelt. Nur so sorgen wir dafür, dass die Infektionszahlen sinken. Laut neuer Verordnung sind Unternehmen verpflichtet, ihren Mitarbeiter*innen Homeoffice anzubieten, wo immer das möglich ist. Leider gibt es aber kaum Möglichkeiten, gegen Arbeitgeber*innen vorzugehen, die sich nicht daran halten. Noch immer müssen Menschen auch dort im Büro arbeiten, wo das anders möglich wäre. Hier findest Du Informationen dazu, wo Du Beschwerde einreichen kannst.
In der Krise zeigt sich mehr denn je: Sozialarbeiter*innen und Erzieher*innen aber auch Pfleger*innen halten unsere Gesellschaft am Laufen. Umso wichtiger ist es, die Arbeitsbedingungen für Care-Berufe zu verbessern: Bessere Bezahlung, kürzere Arbeitszeit, mehr Mitsprache!
Die Pandemie wird erst zu Ende sein, wenn der Impfstoff überall auf der Welt gleichberechtigt verfügbar ist. Deswegen brauchen wir eine weltweite Kraftanstrengung, um Corona-Impfungen global zur Verfügung zu stellen. Deutschland und Europa sollten bei diesem Kraftakt vorangehen. Die EU sollte gemeinsam mit den USA für eine stärkere koordinierende Rolle der Weltgesundheitsorganisation einsetzen, um einen gemeinsamen Vorstoß zu unternehmen, eine globale COVID-19-Impfstoffkampagne ins Leben zu rufen und zu verstetigen.
Vorsorge schafft Sicherheit – auch in der Wirtschaft. Hunderte Milliarden Euro aus Steuermitteln als Soforthilfe für Unternehmen müssen an Bedingungen gekoppelt sein. Das Geld muss unsere Wirtschaftsweise auf Klimaneutralität umbauen. Das betrifft die Autobranche genauso wie die Luftfahrt oder die Schwerindustrie. Das Billionen-Programm der EU ist ein guter Schritt, um in Europas Zusammenhalt zu investieren, doch eine notwendige Erhöhung der europäischen Klimaziele ist darin nicht verankert. Wenn wir jetzt mit viel Geld die Wirtschaft retten, müssen wir die Chance nutzen und dabei auch das Klima retten. Gemeinsam können wir der Pandemie entgegentreten und in Zukunft widerstandsfähiger werden. Wissenschaft, Staaten, Unternehmen und Zivilgesellschaft müssen dafür zusammenarbeiten.
Das Corona-Virus ist eine außergewöhnliche Herausforderung. Sie betrifft uns alle, wenn auch nicht alle gleich schwer, und wir können nicht vorhersagen, wie lange wir mit Einschränkungen werden leben müssen. Deshalb brauchen wir endlich eine Gesamtstrategie und einen bundesweit verbindlichen Stufenplan, der auf längere Sicht zeigt, wie das Leben mit dem Corona-Virus aussieht. Mit nachhaltigen Maßnahmen könnten wir dafür sorgen, dass wir gestärkt aus der Krise gehen und bereit für zukünftige Herausforderungen sind.
Mehr Informationen
Nachfolgend findest Du eine Übersicht zentraler Positionen und Initiativen des Bundesverbands, der Bundestagsfraktion und der Europafraktion.
Bundesverband und Autor*innen Papiere
28. Februar: Ein Weg jenseits von Lockdown und Öffnung: Die inklusive Strategie - von Robert Habeck und Janosch Dahmen
27. Januar: Bildungsschutzschirm für Kinder und Jugendliche - Impulspapier von Annalena Baerbock
7. Januar: Gegen Covid gewinnen wir nur gemeinsam - von Agnieszka Brugger, Anna Cavazzini, Pegah Edalatian, Jamila Schäfer
11. Juni: Das Recht auf Bildung: Hin zu einem Regelbetrieb an Kitas und Schulen unter Pandemiebedingungen - ein Impuls von Annalena Baerbock
9./10. Mai: Feminismus in Zeiten der Pandemie - der erste digitale Bundesfrauenrat
2. Mai: Digitaler Länderrat: Für ein nachhaltiges Sicherheitsversprechen
27. April: "Was sich ändern muss" Gastbeitrag von Annalena Baerbock und Robert Habeck in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
18. April: Impulspapier von Robert Habeck und Grünen Bildungspolitiker*innen von Bundes- und Landesebene zum Umgang mit coronabedingten Schul- und Kitaschließungen
14. April: Grünes Autor*innen-Papier "Aktionsplan für mehr Solidarität in der Coronakrise"
14. April: Brief des Bundesvorstands von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN an die Mitglieder zur aktuellen Situation durch Corona
7. April: Mit einem globalen Hilfspaket gegen die globale Corona-Pandemie (Bundestagsfraktion)
14. März: Grünes Autor*innen-Papier "Gemeinsam solidarisch und entschlossen handeln"
Bundestagsfraktion
Auf der Website der grünen Bundestagsfraktion findet ihr umfassende Informationen zu Corona. Darüber hinaus hat die Bundestagsfraktion folgende Anträge in den Bundestag eingebracht.
Homeoffice-Gebot und Arbeitsschutz in der Pandemie konsequent durchsetzen
Entwurf eines Gesetzes zur insolvenzrechtlichen Abmilderung der Folgen der COVID-19-Pandemie (COVID-19-Insolvenzfolgen-Abmilderungsgesetz)
Für einen solidarischen und menschenrechtsbasierten Neuanfang in der Europäischen Flüchtlingspolitik
Schlüsseltechnologien und europäische Souveränität im Zuge der COVID- 19- Pandemie schützen
Soforthilfen breiter aufstellen – Existenz von Selbstständigen sichern und kleine Unternehmen bezuschussen
Kurzarbeitergeld Plus einführen
Mit einem Corona-Aufschlag in der Grundsicherung das Existenzminimum sichern
Wissenschaft als tragende Säule der Pandemiebekämpfung stützen – Corona-Rettungsschirm auf Studierende und Nachwuchsforschende ausweiten
Familien und Kinder in der Corona-Krise absichern – Corona-Elterngeld einführen
Rettungsschirm Zivilgesellschaft – Jetzt Soforthilfe für kleine und gemeinnützige Organisationen aufgrund der COVID-19-Pandemie schaffen
Entschieden europäisch handeln gegen die Corona-Pandemie
Faire und freiwillige Gutscheinlösungen im Veranstaltungs- und Freizeitbereich
Coronahilfen - Sozialunternehmen in der Krise eine Chance geben
Recht und Justiz krisenfest gestalten
Maßnahmen zur Rettung der kulturellen Infrastruktur in der Corona-Kris